Johannes Ohrt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johannes O h r t, Pronstorfer Linie, Revierjäger auf Branden, Gut Emkendorf, geb. 11.02.1869 gest. 07.12.1903 Es war am 01.Februar des Jahres 1901: am Tage vorher hatte ich meine Stellung in Westfalen aufgegeben und war nach langer Nachtfahrt in Bokelholm angekommen. Von dort machte ich mich zu Fuß auf den Weg nach Emkendorf zum Dienstantritt als Revierjäger beim Grafen von Reventlow - Criminill. Es war ein schöner Frühlingsmorgen. Mein Blick schweifte über das verschneite Feld, und ich genoss die Heimatlandschaft, die ich im Gebiet der roten Erde, im Westfälinger Land, während meines Dortseins so sehr entbehrt hatte. Im forschen Schritt näherte ich mich bald dem Gutshofe. Da kam aus einem Quergang ein Forstmann heraus, die kurze Büchse über der Schulter, den deutschen Kurzhaar an der Seite. Wir begrüßten uns, machten uns bekannt und gingen gemeinsam weiter. Der Zufall hatte mich auf dem Hinweg zu meiner neuen Wirkungsstätte mit meinem Kollegen Johannes Ohrt zusammengeführt. Es war eine richtige Jägerfigur, groß, schlank, blond mit schönem Vollbart. Der erste Eindruck war für mich bestimmend. Ich gewann sofort die Überzeugung: ein Mann von echtem Schrot und Korn, mit dem wird sich`s leben lassen. Und so war es ! Die Tage der gemeinsamen Jagd und Raubwild - Fängerei, die so manchen schönen Erfolg brachten, liegen mir heute nach 35 Jahren noch in Erinnerung. Leider war die Zeit unseres Zusammenseins nur kurz. Nach 18 Monaten verließ ich Emkendorf und ging auf Jahre nach Kamerun. In der Einsamkeit des Urwalds erfuhr ich, dass mein Freund Ohrt von einer heimtückischen Krankheit dahingerafft sei. Wenn ich mich recht erinnere, so war es die Genickstarre, die meinen Waldgenossen in der Blüte der Jahre unter den Rasen brachte. Ein Halali in Gedanken an jene Zeit Eggert Adolf Hollm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||