Einladung zum Familientag

Betrifft Familientag Eutin 16.08.1934
des Stammes Ohrt Plönerstr. 86

An alle Angehörigen des Stammes Ohrt !
Liebe Stammesvettern. Auf Anregung vieler Stammesmitglieder hat unser derzeitiger Führer Major a. D. Paul Ohrt Düsseldorf, Düsselkamp 15, zu einem Familientag am Sonnabend, den 15. und Sonntag den 16.September 1934 nach Eutin Voßhaus aufgerufen.
Die Tagung wird um 21:00 Uhr im Voßhaus beginnen. Es wird unser Stammesmitglied Oberregierungsrat a. D. Chr. Ohrt in Schleswig, Schleistr. über die Urgeschichte unseres Stammes berichten. Am Abend wird der Stammesführer und sein Beirat gewählt werden. Am Sonntag sind Fahrten zu den Stätten unserer Ahnen in der nächsten Umgebung von Eutin geplant.

Wir unterscheiden heute 6 Linien unseres Stammes .
1 . Die Wotersen – Linie derzeitiger Vertreter : Reg. baumeister Ohrt , Berlin
2. Die Wöbser – Linie derzeitiger Vertreter : Oberreg. rat a. D. Chr. Ohrt, Schleswig, Schleistr.
3. Die Stendorfer – Linie derzeitiger Vertreter : Major a. D. Paul Ohrt, Düsseldorf, Düsselkamp
4. Die Rendsburger- Linie derzeitiger Vertreter : Rechnungsrat a. D. Ohrt, Rendsburg, Wilh.Str.
5. Die Pronstorfer – Linie derzeitiger Vertreter : Walter Ohrt, Eutin, Plönerstr. 86
6 . Die Bordesholmer - Linie derzeitiger Vertreter : Hegemeister Ohrt, Egeld bei Aurich

Als z. Zt. bestellter Vertreter der Pronstorfer – Linie im Stamme Ohrt rufe ich alle Mitglieder auf geschlossen zu erscheinen. Vor allem erwarten wir den Stolz unseres Stammes „ Die Grünröcke".
Es ist Vorsorge getroffen, dass an unserer Tagung, da eine Übernachtung notwendig und auch mehrmaliges Essen, auch der Einkommensschwächste unseres Stammes teilnehmen kann.
Einige Mitglieder haben schon Freiquartiere gestiftet.
Meine lieben Ohrts ! erscheint am Familientag geschlossen. Es geht um die Zukunft unseres Stammes, und der Kinder. Wir haben die stolze Tradition , um die uns viele Volksgenossen
beneiden, zu wahren. Kommt alle! Vergesst auch Eure Frauen und Töchter nicht. Sie sind die Mitträger unseres Stammes. Meldet Euch sofort bei mir an, damit ich dem Führer melden kann. Ein genaues Tagesprogramm mit den Kosten sende ich noch zu. Ich habe nicht die Adr. vieler junger Mitglieder unseres Stammes. Sendet denen auch unsere Aufforderung zu. Meldet genau die Zahl der Personen.
Mit deutschem Gruß Euer Stammvetter, gez. Walter Ohrt, Eutin.

Einladungen sind ergangen an :
1. Förster Ed. Ohrt und Frau, Hagen bei Probsteierhagen. ( kommen beide )
2. Förster K. Ohrt und Frau, Hoffeld bei Bordesholm.
3. Förster R. Ohrt und Frau, Stemwarde bei Stapelfeld, Bez. Hamburg
4. Förster P. Ohrt und Frau, Cismar i.- Holstein
5. Förster J. Ohrt und Frau, Libenau in Hannover
6. Förster K.Ohrt, Nüßau bei Büchen
7. Förster P. Ohrt, Dalldorf bei Neumünster
8. Förster H. Ohrt, Forsthaus Lübberstedt bei Winsen a. d. Luhe
9. Förster C. Ohrt Tostedt Kohlhofen, Kr. Harburg
10. Förster W. Ohrt, Schlammersdorf b. Segeberg-Land
11. Kaufm. R. Ohrt, Hamburg-Winterhude, Lattenkamp 12
12. Bauer Ed. Ohrt, Steinfelde bei Geestgottberg in der Altmark
13. Milchunters. Joh. und Frau, Kiel, Maßmannstr. 19
14. Gärtner W. Ohrt und Frau, Rendsburg, Fockbecker Chaussee 2
15. Schloßverw. Karl Ohrt, Salzau bei Schönberg i. H.
16. Kablan a. D. Jul.Ohrt, Selent i. H.
17. Frau Uhlich, Preetz, Kloster
18. Frau Paula Glöckner geb. Ohrt, Dresden 20, Winterbergstr. 69
19. Frau Paula Struck geb. Ohrt, Kiel, Körnerstr. 14
20. Frau Frieda Grimm geb. Ohrt, Kiel, Bülowstr. 7
21. Frau Ohrt, Schellhorn-Preetz, Plönerstr. 100, Försterwitwe
22. Frau Stadtinsp. Paula Wilkens geb. Ohrt in Rendsburg
23. Frau W. Schuhmacher geb. Ohrt, Rostock, Langestr. 75
24. Karl Ohrt, Kaufm., Lübeck, Pelzerstr. 29
25. Kappen-Ohrt, Lübeck, Holstenstr.
26. Postinsst. Herm. Ohrt, Harburg-Wilhelmsburg, Nord 5, Schillerstr. 7
27. Tischler Andr. Ohrt, Bujendorf bei Eutin
28. Kirchendiener Emil Ohrt, Gnissau b. Ahrensbök
29. Bauer Fritz Ohrt, Gnissau b. Ahrensbök
30. Willi Ohrt, Pension Timmendorfer Strand, Strandallee 36
31. Johs. Ohrt, Bauernvogt in Scharbeutz/Ostsee
32. Otto Ohrt, Eutin, Vahldiekstr. 22
33. Frau Helene Ohrt, Kiel, Ringstr. 100
34. Frau Dora Gröpper geb. Ohrt, in Hagen bei Probsteierhagen.


Dieses Schreiben ist eine Abschrift des Schreibens vom 16.08.1934. Es sind in diesem Schreiben alle neu gemeldeten Adr. mit aufgeführt. Die Anmeldungen gehen gut ein. Alle bekennen sich freudig zum Stamme „Ohrt" und werden am 15./16. 9. erscheinen.


gez. Walter Ohrt



An alle Vettern und Basen der holsteinischen Sippen „O h r t"

Nach zweijähriger Unterbrechung ist es mir jetzt wieder möglich, ganz in der Sippenforschung zu arbeiten. Die Versetzung nach Kiel im Frühjahr 1936 brachte viele neue Umstände ein. Ich musste mir zunächst ein Heim bauen. Meine beruflichen Pflichten nahmen meine Zeit und Kraft restlos in Anspruch. Seit Frühjahr 1938 habe ich manche Stunde der Freizeit und des Urlaubs der Sippenarbeit widmen können. Mancher Brief muss lange liegen bleiben. Ich bitte alle, mir deshalb nicht böse zu sein. Viele Briefe drücken den Wunsch nach einem neuen Familientag aus. Auch hier mussten wir auf der Stelle treten. Es sind bis heute, ich selbst sehe noch nicht restlos klar, in der Frage der Zugehörigkeit zur Sippe noch viele Fragen zu klären. Ich habe daher meine ganze Arbeit der Durcharbeitung der Kirchenbücher gewidmet.
Die Sippe besitzt zur Stunde etwa 3500 Kirchenbuch-Auszüge
( 1936 – 800 ) Ich schätze die Zahl der Urkunden der Landeskirche Schleswig-Holstein
( einschl. Hamburg und Lübeck ) auf etwa 5000.
Sobald ich die Abschriften besitze, kann ein klares Bild über die Gliederung der holsteinischen Sippen „ Ohrt „ gegeben werden. Alle vorher gepflegten Anschauungen sind nur Stückwerk gewesen. Das Jahr 1938 möchte ich ganz der Kirchenbuchforschung widmen. Im Winter sollen die etwa 700 - 900 Familien geordnet werden. Ein Sippenstammbuch für 1000 Familien ist angelegt. Ich bitte daher heute noch nicht so viele Fragen betr. Zugehörigkeit zur Sippe, zu stellen. Aber eins können heute alle Vettern und Basen schon tun! Schreibt bitte Berichte aus dem Leben Eurer bekannten Ahnen. Die Berichte in diesem Heft 3 bedeuten schon einen guten Anfang. Jeder hat liebe Ahnen, denen er hier in den Sippennachrichten eine Seite für die Ewigkeit widmen kann. Alle pflegen wir die Grabstätten unserer Ahnen. Warum nicht ein Gleiches tun in der Sippenchronik. Oft tun es auch Außenstehende, Vettern, Enkelkinder usw. Oftmals kennen noch alte Leute die Großeltern oder gar Urgroßeltern. Fragt diese aus und schreibt alles nieder. Geht bitte sofort an die Arbeit und sendet für Heft 4 Berichte ein.
Die Registrierung einer möglichst langen Ahnenreihe sagt noch wenig. Lebendige Berichte aus dem Leben und Schaffen aller unserer Ahnen machen die Arbeit erst wertvoll. Alle Ohrts können wirklich stolz sein auf ihre Ahnen. Immer wieder kommt die treue Pflichterfüllung bei der Forschung zum Ausdruck. Das Ziel unserer Arbeit wird die Schaffung eines gesammelten Werkes „Die holsteinischen Sippen Ohrt" sein. Werft alte Ahnenbilder nicht fort! Schützt und bewahrt alte Urkunden!

Zum Schluss habe ich allen Sippenmitgliedern noch eine Sorge zu unterbreiten. Die mir überwiesenen Spenden sind verbraucht. Ich besitze keinen Pfennig mehr. Für Papier, Bücher, Gebühren der Kirchenbücher u.s.w. benötige ich täglich Geld.
Die Herausgabe dieser Schrift (200 Stück) kostet etwa RM 70,00. Ich bitte mir auf anliegender Zahlkarte wieder, wie 1934-36 Spenden für die Weiterarbeit zu überweisen.
Meine Zeit, Fahrgeld usw. will ich gerne opfern. Ich bestreite mit den Spenden nur sachliche Ausgaben.
Für jede, auch die kleinste Spende, sage ich heute schon im Namen aller Mitglieder meinen herzlichsten Dank.

Heil Hitler !

Walter Ohrt

Kiel, im August 1938.


1.Sitzungsbericht vom 15.09.1934

Am Nachmittag, 17 Uhr des 15.September 1934 traten im Vosshaus in Eutin die Einberufer und aufgeforderten Vertreter der einzelnen Linien der Sippe zur ersten Beratung zusammen.

Major a. D. Paul Ohrt aus Düsseldorf hieß alle Erschienenen willkommen. Der Aufruf zum Familientag habe einen guten Widerhall gefunden. Es sei eine große Teilnehmerzahl zu erwarten.

Anwesend waren:
Paul Ohrt
Düsseldorf
Paul Ohrt Rendsburg
Christian Ohrt Schleswig
Walter OhrtEutin
Eduard Ohrt Hagen
Andreas Ohrt Bujendorf
Paul Ohrt Hamburg

Man bereitet die erste Arbeit der Sippe. In den Arbeitsausschuss wurden berufen:

Christian OhrtSchleswig
Paul Ohrt Rendsburg
Walter OhrtEutin

Als Vertreter der Linien wurden ernannt:

A ) Pronstorfer Linie

Eduard Ohrt
Hagen
Paul Ohrt Cismar
Walter OhrtEutin

B ) Bordesholmer Linie

Paul Ohrt
Rendsburg
Paul OhrtHamburg
Paul OhrtBerlin Friedenau

C ) Stendorfer Linie

Paul Ohrt
Düsseldorf

D ) Wöbser Linie

Christian Ohrt
Schleswig
Alfred Ohrt jr. Rendsburg

E ) Redingsdorfer Linie

Andreas Ohrt
Bujendorf bei Eutin

Der Arbeitsausschuss hat die laufenden Arbeiten unter sich zu teilen, und die Forschungsarbeit zu leisten, der Sippe eine Führung, so wie Verfassung zu geben, die Beitragsfragen zu regeln und die Verbindung mit den letzten Sippenmitgliedern aufrecht zu erhalten. Die Redingsdorfer-Linie wird als verwandt anerkannt und als ein Teil unserer Sippe angesehen. In allen großen Fragen werden die Linienvertreter zusammengerufen. Damit wurde die Sitzung um 19 Uhr geschlossen.
Walter Ohrt


Bericht über den 1.Familientag am 15.und 16.September 1934 im Voßhaus in Eutin

Wir lassen den Bericht von Walter Ohrt in dem Anzeiger für das Fürstentum Lübeck folgen :

Familientag der Sippe „O h r t" 15. und 16. September in Eutin

Schon vor 25 Jahren hatten alte Kämpen der Sippe die Trommel zum Zusammenschluss der Familien gerührt, ein Erfolg war aber nicht zu verbuchen.
Trotzdem ließen sich blutsbewusste „Ohrt" nicht in der Weiterarbeit an der Sippe stören. Vor allen Dingen hatte der verstorbene Pastor P. Ohrt aus Bad Oldesloe
( früher Schönwalde ) an der Ausarbeitung des Stammbaumes gearbeitet. Bedingt durch den völkischen Aufbruch des deutschen Volkes nach dem Kriege kam auch der letzte Stein ins Rollen. Neue völkische Kämpfer gingen an die Fortsetzung der schon gemachten Feststellungen. Als nun der völkische Aufbruch des deutschen Volkes durch das neue dritte Reich wirklich Gestalt bekam, das Blut, die Familie, die Volksgemeinschaft zum Grundpfeiler allen Geschehens hingestellt wurde, da konnte auch in der Sippe „Ohrt" zum Sturm geblasen werden. Familientag! So hallte es in alle Häuser und Gauen der Sippe. Wird eine blutsbewusste Volksgemeinschaft in zwei Tagen entstehen können? Sind Merkmale gemeinsamer Eigenschaften zu erkennen? Hat die Sippe Ohrt sich gesund erhalten? Sind Schäden der liberalistischen Zeit – „Kasten– und Klassengeist" – vorhanden oder, falls vorhanden, auszumerzen? Sind auch alle wirklich volksdeutsche „Ohrts"?
Männer wie Frauen : Pflichtbewusste, treue und ehrliche Kämpen, Menschen, die ein Herz für jeden Volksgenossen, ob arm oder reich, haben? Schon beim Eintreffen aller Sippenmitglieder brach alles Trennende und Fremde zusammen. Von weit her, selbst aus dem Ausland, war man gekommen. Viele hatten wirklich ihr letztes Geld für den Familientag geopfert. Man wollte heim zur großen Familie.

So konnte Major a. D. Paul Ohrt – Düsseldorf, am Sonnabend im alten historischen
Voßhaus insgesamt 93 Mitglieder der Sippe begrüßen. Kurz, in humorvoller Weise den Zweck des Familienzusammenschlusses erklärend, bestimmte er Oberregierungsrat Christian Ohrt – Schleswig zum Sprecher des Tages.

Christian Ohrt – Schleswig konnte den Familien die neusten Forschungen aus alten Zeiten mitteilen. Das Geschlecht stammt vermutlich aus einem Landgebiet, welches in einer lateinischen Urkunde aus dem Jahre 1216 bezeichnet wird als Territorium
„Quod Orde dicitus" und zum ehemaligen Kloster Segeberg gehörte. Es lag in dem Travebogen an der Stelle, wo sich jetzt das Gut Travenort befindet. „Ort" bedeutet Spitze, insbesondere Landspitze, und so wurde auch das in den vorspringenden Travebogen gelegene Land als Ort ( lateinisch: Orde ) bezeichnet. Von diesem Gebiet haben offenbar die Orths den Namen bekommen und von hier aus haben sie sich zu beiden Seiten der Trave, dessen Mittelpunkt Travenort bildet, entwickelt.
Schon 1500 sind sie hier urkundlich festgestellt. Schon 1549 wird ein Hufner Orth in Liensfeld zu Kriegsschatzzahlungen herangezogen ( Türkenschatz ). Bis zur Einrichtung der Kirchenbücher in Sarau 1680 kommen die Ohrts immer wieder als Bauern vor. Bis 1778 sind Ohrts als Bauern in Liensfeld. Sodann erlischt der Name durch Fehlen von Söhnen. Auf der heutigen Ehlerschen Hufe in Liensfeld hat sich 1778 ein Dittmer aus Gleschendorf eingeheiratet.
Später stirbt auch diese Linie im männlichen Geschlecht aus. Es heiratet sich das landeseingesessene Geschlecht Ehlers ein. Schon immer waren die Liensfelder Bauern frei. Wohl hatte der Fürstbischof ein Aufsichtsrecht. Bei Übernahme des Hofes wurde der Sohn urkundlich mit der Hufe neu belehnt. Er hatte die Verpflichtung, den Hof ordnungsmäßig im Interesse des ganzen Volkes und seiner Familie zu verwalten. Sonst griff der Fürstbischof ein. Der 2. und 3. Sohn des Geschlechts sind schon vor 1700 vom Fürstbischof als Vögte auf Redingsdorf, Vinzier, Rodensande usw. bestellt worden. Ebenso sind sie Holzvögte ( Förster ) in den Staatsrevieren. So hat die Sippe in den letzen 250 Jahren an
100 Forstangestellte aller Dienstgrade dem Vaterland stellen können. Die Sippe zählt noch heute 15 Forstangestellte in ihren Reihen. Leider konnten nur 6 Grünröcke zum Familientag erscheinen. Mit großer Spannung wurden die Ausführungen von Onkel Christian angehört. Die erste Familienschrift konnte jeder Familie ausgehändigt werden.

Anschließend hieß Walter Ohrt – Eutin als Eutiner alle Ohrts in der Urheimat Eutin und Umgebung willkommen. In herzerfrischender Weise stellte er die ganze Arbeit in das Geschehen des 20.Jahrhunderts hinein. Die Revolution des Blutes habe im Weltkrieg ihren Ursprung. Im Schützengraben sei eine neue Gemeinschaftsform geboren, die vor allen Dingen in der jungen Generation zu neuen Anschauungen geführt habe. Wenn auch die alten vielen Parteien diese Revolution aufzuhalten und zu verhindern gesucht hätten, so hätten doch die alten Kämpfer für einen völkischen Aufbruch den Sieg davongetragen. Grundfundamente des neuen Staates sind das Blut, die Familie, die Sippe auf deutschem Boden. Es ist Pflicht aller Sippen, die blutsmässigen Ideale im eigenen Stamme zu erkennen : Wenn schon 1635 dem Stiftsvogt Ohrt auf Redingsdorf für treue Dienste in Haßhope ein Haus und eine Koppel Land als freies Eigentum zur freien Verfügung überlassen wird oder 1821 einem verstorbenen Hauptpastor Ohrt – Sörup im Nachruf geschrieben wird :
„ Bieder, gerade im ganzen Betragen, offenen Sinnes für jede erkannte Wahrheit, treu im Wirken für den Beruf, unermüdlich arbeitend, ausdauernd und glücklich kämpfend für eigene Veredelung, ausharrend bis ans Ende " oder dem 1924 verstorbenen Förster Johannes Ohrt – Salzau, vom Grafen Blome nachgerufen wird: „Der treue Diener und Freund meines Hauses....., der drei Generationen meiner Familie treu gedient hat...,wenn Treue ihren besonderen Lohn im Jenseits findet, wird dieser dem Verewigten im reichen Maße zuteil werden." Hier kennzeichnet sich das Blut der Sippe, hierin habe die Sippe sich selbst zu erkennen.
Den kommenden Geschlechtern würde sicher eine tiefe Ehrfurcht vor ihrer Geschichte innewohnen. Es wird die Aufgabe der Sippenführung sein, in erziehender Weise dem kommenden Geschlecht die Ideale der Sippe zu überliefern. Dann wird die Sippe Ohrt auch ein bescheidenes Glied des ewigen lebenden deutschen Volkes sein können. „Vom Opfer lebt das Leben". So muss jede Sippe in opferbereiter Weise um den Ausbau und Bestand sittlich, seelisch und materiell kämpfen. Unser herrliches deutsches Blut, die deutsche Heimat, das große Vaterland werde ein Heiligtum für alle Volksgenossen. Alle Ideale und Arbeit in der Zeit zu stellen und dankbar zum ewigen Gott aller Zeiten zu blicken.

Mit diesen Ausführungen war allen Familienmitgliedern ein Erlebnis gegeben.
Um 12 Uhr zog man sich in seine Quartiere zurück.
Am Sonntagmorgen 9 Uhr fand man sich im Vosshausgarten zusammen, wo Fräulein Gießler eine Gruppenaufnahme anfertigte. Charakterköpfe der Senioren des Geschlechtes wurden besonders festgehalten. Die liebe Sonne gab der ganzen Tagung das festliche Gepräge. Anschließend fuhren die einzelnen Linien der Sippe zu den historischen Stätten nach Stendorf, Liensfeld und Pronstorf. Man wollte noch einmal die Wirkungsstätten der Ahnen vergangener Jahrhunderte sehen.
Mittags 1 Uhr fand man sich im gastlichen Voßhaus zur gemeinsamen Essentafel zusammen. Auf anschließendem Schlusskonvent gedachte der Sprecher der Sippe
„Onkel Christian" aus Schleswig der im Weltkriege gefallenen Mitglieder der Sippe.
Die technischen Fragen der zukünftigen Arbeit wurden geklärt. Der Opfergeist dürfe nicht erlahmen. Sodann gedachte er in dankbarer Weise des neuen Führers des deutschen Reiches, Adolf Hitler. Wenn man auch in der Familienforschung rückwärts schaue, so gelte doch die ganze Arbeit den kommenden Geschlechtern der Zukunft. Frohen Herzens und frisch gestärkten Mutes solle jedes Mitglied der Sippe in die Zukunft blicken. Die Sorge der Führung des neuen Deutschland müsse auch Sorge und Pflichterfüllung jedes einzelnen Volkgenossen sein.

Damit hatte der erste Familientag sein offizielles Ende gefunden. Bis zur Abfahrt der Züge suchte man noch jeden Ohrt und deren Frauen und Töchter kennen zu lernen oder in den Anlagen am Eutiner See neue Eindrücke von Eutin zu bekommen. Mancher konnte sich von Eutin nicht trennen und blieb noch einige Tage hier.

Lasst Aufnahmen von noch erhaltenen alten Forsthäusern unserer Ahnen machen. Auch sonst vorhandene alte Wohnstätten sind wichtig.
Denkt an Eure Ahnenbilder. Lasst alte Aufnahmen kopieren. Sendet sie bitte nach hier. Fräulein Gießler, Eutin, Riemannstr. ist damit bewandert. Sie machte ja unsere Gruppenaufnahme.
Alles wird später fein säuberlich ins Sippenbuch übertragen.
Alte Leute können oft noch Angaben über unsere Ahnen machen.


Familiennachrichten !

Geburten, Verlobungen, Heiraten, silberne und goldene Hochzeiten, Sterbefälle, Jubiläen usw. :

Tod:
Generalkonsul in Japan Dr. Emil Ohrt, Rendsburg, geboren am 23.10.1868, gestorben im Vereinshospital in Hamburg am 23.09.1934
( Sohn vom Forstmeister Johannes Heinrich Ohrt in Rendsburg )

E h r e n t a f e l

der im Weltkriege 1914/18 gefallenen Sippenangehörigen:

1. Willi Ohrt geboren 14.05.1897, Sohn des Revierjägers Johannes Ohrt
Branden ( gestorben 07.12.1903 ) gefallen am 02.12.1917 bei Cambrai als Kanonier bei der 2. Batterie der
Fußartillerie Batl. 36 (Bruder von Walter Ohrt)

2. Hans Ohrtgeboren 08.03.1897, Sohn des Rechnungsrates Paul Ohrt – Rendsburg. Gefreiter im Gardegrenadierregiment 262
Schwer verwundet in der Abwehrschlacht in Flandern am 13.08.1917. Gestorben am 16.10.1917 im Lazarett Ohligs

Christian Ohrt – Schleswig schreibt :

„ In der Ehrentafel Inf. Reg. 47, dem ich als Battaillonsführer 1917 angehörte, fand ich einen Friedrich Ohrt,
geb. am 23.08.1894, gefallen am 11.04.1915
auf der Combreshöhe als Musketier der 2.Kompanie."

Wer kann genaue Angaben machen ?

Kriegsteilnehmer der Sippe „Ohrt"
1813/14 , 1848-1866 , 1870/71 - 1914/18

1870/71
Julius Ohrt in Selent geboren: 18.02.1946 zu Charlottenthal
(Salzau) . Diente 1867–1871 bei der 3. Kompanie 2. Garderegt.
zu Fuß. Er machte den Krieg 1870 / 71 unverwundet mit.

1914/18Walter Ohrt in Eutin geboren: 27.11.1894 in Bronden, Gut Emkendorf.
Diente 1914–1918 beim Garde Fußartillerie Regt. 3. Batterie, 1.Garde Landw. Batt. ; Munitionskol. der 2. und 6. Batterie und Stab III. Battl. Eisernes Kreuz II. Klasse Gefreiter unverwundet


Zum Familientag

Unser erster Familientag ist gewesen und war ein großer Erfolg.
Unser Weckruf fand über Erwarten großen Anklang und begeisterte Zustimmung besonders bei den Frauen.
Bei längerer Vorbereitung wäre die Zahl der Teilnehmer wohl noch viel größer gewesen.
Nur wenige Sippenangehörige kannten die Herkunft, Ausdehnung und Verzweigung unseres Stammes, seine Eigenart und Bedeutung, seine Leistungen und Überlieferungen. Der weitaus größte Teil bekam erst auf dem Familientag davon ein unerwartetes und ungeahntes Bild.

So wurde der Familientag für die Teilnehmer ein Erlebnis.
Sie wurden sich bewusst des Stammesblutes und Bodens und der Stammesart und fühlten sich gehoben als Glieder eines sehr alten und ehrwürdigen deutschen Geschlechtes.
Nun helft alle mit zur weiteren Erforschung und Zusammenfassung

der ostholsteinischen Sippe Ohrt !

N a c h k l a n g

In den ersten Wochen nach unserem 1. Familientag sind sehr viele Dankschreiben zugegangen. Alle bekunden frohen Herzens stolz darauf zu sein, unserer Sippe angehören zu dürfen. Wir durften die Genugtuung in uns aufnehmen, etwas Großes in die Wege geleitet zu haben. Mit um so größerem Eifer werden wir weiterschaffen.

Auch haben wir noch Geldüberweisungen bekommen. Im Namen der Sippe unsern herzlichsten Dank. Wir haben auch erkönnen können, dass wirkliche Opfer dabei waren.
In eigener Sache:
In den letzen Wochen haben wir Briefe bekommen, die nach Lebenszeichen von uns
riefen. Darüber haben wir uns noch mehr gefreut. Da wir, wenigstens Walter Ohrt, nebenbei noch einen Beruf voll und ganz auszufüllen haben, war die Zeit etwas knapp. Wir wollen uns aber bemühen, die nächsten Hefte schnell zu bringen. Natürlich wird inden nächsten Jahren der Stoff erschöpft werden müssen. Wir werden aber auch von jedem einzelnen Arbeit verlangen. Wir haben die Absicht, eine mustergültige Familienkartei zu schaffen.

Gruppenaufnahme

Nachfolgend ein Namensverzeichnis zur Gruppenaufnahme. Die beiliegenden Cellophanplatten lege man behutsam auf den Karton ( Gruppenaufnahme ), unten genau mit der Kante und den Ecken abschneidend. Oben legt man den Überstand um und klebt ihn auf der Rückseite fest. Die Cellophantafeln stiftete unser Vetter
Schütte–Felsche, Leipzig. Wir sagen ihm in Namen der Sippe unseren herzlichen Dank. Damit ist unsere Gruppenaufnahme für jeden Teilnehmen weit wertvoller geworden. Gruppenbilder können noch vom Fotohaus Gießler–Eutin, Riemannstr. zum Preise von Reichsmark 1,75 bezogen werden. Ebenfalls ist die Bildertafel mit den Stammhäusern der Sippe noch zu haben.

S c h l u s s

Die nächste Ausgabe wird unsere Sippengesetze und die Geldverwaltung bringen.
Auch werden wir aus alter Zeit manches bringen können. Die Wappenfrage dürfte bis dahin geklärt sein.
Nun noch etwas, welches Alle angeht !. Die Geldsorgen sind noch nicht behoben. Je größer und regelmäßiger Eure Spenden eingehen, je mehr können wir leisten. Wir werden in unserm großen Vaterland danach bewertet, wie wir uns verhalten und was wir für die Sippe opfern!. Es gehört Tatkraft und Opfergeist dazu.
Mögen unsere Erwartungen nicht getäuscht werden, wenn wir für unsere Forschungen um Beiträge bitten. Zahlkarten zur Bedienung liegen an.
Alle Zuschriften bitte senden an :

Walter Ohrt – Eutin
Plönerstrasse 86


Es grüßen Euch Alle, Vettern und Basen :

Christian Ohrt
Paul OhrtWalter Ohrt
Schleswig RendsburgEutin
Schleistr. 20Wilhelmstr. 10Plönerstr..86



Nachtrag :
Gastwirt Boll – Fegetasche bei Plön hat 1891/ 94 mit einem Jäger Ohrt in Kulm in Westpr bei der 1.Komp. dortselbst gedient. Er bittet um ein Lebenszeichen.

Familiennachrichten

Verlobte

Am 13.09.1935 verlobte sich Alfred Ohrt in Rendsburg mit Elly Sötje dortselbst.
(Alfred ist ein Sohn des am 16.06.1935 verstorbenen Werkmeisters a. D. Alfred Ohrt in Rendsburg.)

Unsere Toten.

Am 4.Juli 1938 starb auf der Försterei Hoffeld der Förster Carl Ohrt im Alter von 42 Jahren.
Er hinterlässt seine Frau Helene geb. Averhoff und zwei Kinder, Johannes und Lotte.
Carl Ohrt wurde am 7.Juli unter großer Beteiligung der Gemeindemitglieder in Hoffeld und Bordesholm,der Freunde und Bekannten aus seinem alten Wirkungskreis im Gute Salzau , der Familie und des Forstamtes Neumünster in Bordesholm begraben.
Der Verein ehem. Jäger und Schützen erwies dem Toten die letzten militärischen Ehren. Der Forstmeister widmete dem verstorbenen Forstmann für seine vorbildliche Dienstauffassung und Treue im Dienst ehrende Worte.

Carl Ohrt zog sich 1934 bei einem Waldbrand ein schweres Nierenleiden zu . Am Familientag der Sippe konnte er schon nicht mehr teilnehmen. Ein langes schweres Leiden beschloss sein noch zu großen Hoffnungen berechtigtes Leben Die Beerdigung erfolgte auf Staatskosten.

Am 3.April 1937 starb der Senior unserer Sippe Julius Ohrt in Selent im Alter von 92 Jahren. Er war bis zu seinen letzten Tagen rüstig und geistig frisch. Nur das Gehör machte ihm Schwierigkeiten. Der Kriegerverein, dessen eifriges Mitglied er war, sowie die NSDAP gaben dem Altveteranen von 1870/71 das letzte Geleit.
Am Grab wurde seine offene, ehrliche, stets hilfsbereite Art zum Ausdruck gebracht. Julius Ohrt wirkte trotz seines hohen Alters als Amtsverwalter der N.S.V für die Bewegung.

Am 3.4.1937 starb an den Folgen eines Verkehrsunfalls Frau Käthe Uhlich geb. Ohrt in Preetz im Alter von 71 Jahren. Sie war die Witwe des schon früher verstorbenen Klosterförsters Uhlich in Preetz. Sie ist eine Schwester zu dem am 12.02.36 in Nienburg a.d.W. verstorbenen Försters Johannes Ohrt.

Am 12.02.1936 starb im 80.Lebensjahr der Förster i. R. Johannes Ohrt in Liebenau.

Am 16.6.1935 starb in Rendsburg der Werkmeister a. D. Alfred Ohrt. Er gehörte der Wöbser Linie an und durfte den ersten Familientag noch miterleben.

Am 13.10.1935 starb in Oldenburg i. O. der Heimatforscher Prof. Dr. Wilhelm Wisser im 93. Lebensjahr. Er hat sich u. a. sehr um die Heimatgeschichte Ostholsteins verdient gemacht. Er hing an unserer Familiengeschichte da seine Mutter eine geborene Ohrt war. -- Ida Ohrt


Am 22.11.1936 starb im Alter von 48 Jahren SS-Sturmbannführer Direktor Walter Blöcker, Berlin. Er ist geboren in Kiel und verheiratet mit Erna Ohrt, einer Tochter des verstorbenen Braumeisters Ernst Ohrt in Kiel der Curauer Linie. Walter Blöcker, Direktor der Reichsstelle für Raumordnung wirkte in Berlin im Stabe des Generalinspektors Dr. Todt für das Reichsautobahnwesen. Reichsminister Generalfeldmarschall Göring sprach am Grabe des verdienten Verstorbenen.

Am 23.09.1934 starb in Hamburg der Generalkonsul i. R. Dr. Emil Ohrt. Im Frühjahr aus Japan heimgekehrt, um seinen Lebensabend bei seinem Bruder Paul Ohrt in Rendsburg zu verleben, warf ihn ein schweres Leiden aufs Krankenbett. Am Familientag konnte er schon nicht mehr teilnehmen.